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Alle ab 70… !?!

Es fand in der letzten Woche eine Musikprobe der anderen Art statt.

War es die Whatsapp-Ankündigung : „Bringt bitte heute eure Marschgabeln mit!“ die die ohnehin durch Corona dezimierte Musikerschar leider nun auf nur 17 Personen begrenzte? Schade, denn das in der Mehrzweckhalle mehrere erste Runden mit angewinktelten Ellenbogen um Stapelstühle Herummarschieren war für manche zuerst einmal nur die Abrundung des täglichen Fitnessprogrammes. 

Doch als dann die Instrumente dazu genommen wurden, ließ dies den einen oder anderen Musiker dann doch außer Atem kommen. Marschabstände einhalten, um Kurven gehen und dazu auch noch die richtigen Noten zu spielen, war eine Herausforderung, doch brachte es vor allem viel Spaß und gute Laune.

Anschließend setzten wir die Musikprobe im Sitzen fort. Durch die Marschprobe, die unsere Laune scheinbar beflügelt hat, stellten wir fest, dass die Aufforderung: „Alle ab 70!“ nicht unbedingt heißt, dass nur Wolfgang der das 70. Lebensjahr schon erreicht hat, zum Spielen aufgefordert ist. Nein, es könnte und sollte wohl auch bedeuten, dass alle!!! Musiker ab dem Takt 70 spielen dürfen, was zu einer allgemeinen Erheiterung beitrug.

Auf jeden Fall war diese Anekdote und die daraus resultierende Freude wohl auch ein Zeichen dafür, wie schön doch eine Musikprobe ist. Schade jedoch, dass nur wenige Musiker aufgrund der Pandemie zurzeit mitmusizieren. Wir hoffen, dass die sinkenden Infektionszahlen und die daraus resultierenden Lockerungen für mehr Anwesenheitszahlen sorgen und wir bald wieder in größerer Runde zusammen schöne Musikproben und gemeinsame Auftritte verbringen dürfen!

Zu guter Letzt ein großes Dankeschön an unsere Vizedirigentin Sabine, die jeden Dienstag aufs Neue den Probebetrieb mit Bravour aufrecht erhält.

„Es ist dein Weg“ – Dirigent Stanislav Klimov nach 11 Jahren verabschiedet

„Wie hat sich unser aller Leben in den letzten beiden Jahren durch die Pandemie doch verändert. Unser Alltag veränderte sich und auch Vereine mussten lernen neue Wege zu gehen. Auch der Musikverein hat sich dadurch verändert und verändert sich weiterhin. Unsere Probenarbeit fand zu großen Teilen im Freien oder gar nicht statt und das Weihnachtskonzert wird zukünftig ein Adventskonzert sein. Doch der größte Wandel wird uns wohl mit der Verabschiedung von unserem langjährigen Dirigenten Stanislav Klimov an diesem heutigen Abend bevorstehen“, so lauteten die Begrüßungsworte von Vorstand Marco Fischer bei unserem internen Advents- und Abschiedskonzert am vergangenen Samstag. Doch eines hat sich nicht geändert und das ist die Musik des Musikvereins Weiher.

So konnte mit dem irischen Segenslied „Möge die Straßen uns zusammenführen“ das Jugendorchester unser internes Konzert eröffnen. Mit „Gap Creek“ und „Thank you for the music“ überzeugte das Ensemble und durfte erst nach einer Zugabe mit ihrer Dirigentin Sabine Heider dem großen Orchester den Platz überlassen.

Die musikalische Rundreise, quasi ein Best-of der letzten 10 Konzerte, starteten wir mit der „New York Overture“, welche das Leben und die unvergleichliche Atmosphäre der pulsierenden Weltstadt zu einem besonderen Hörgenuss machte. Mit dem „Slawischen Tanz Nr. 8“, der mit Temperament, Schärfe und Tempo besticht, konnten wir die ungarische Leidenschaft des Komponisten widerspiegeln. „Sbandiamo“, das nach einer majestätischen Einleitung mit festlichem Schlagwerk in Pop- und Marschrhythmen wechselt, geleitete uns dann in eine kurze Ruhephase.

Nach der Pause musste Vorstand Marco Fischer unseren Ehrenmusiker Bruno Lang nach 68 Jahren als aktiver Musiker verabschieden. Mit ihm entließen wir einen Musiker, der unter anderem 10 Vorstände, 6 Dirigenten erlebte und selbst jahrelang 2. Vorsitzender war, gebührend in die Passivität.

Den zweiten Konzertteil eröffneten wir mit dem fulminanten „Udo Jürgens“, einem Potpourri mit Titeln seiner Meisterwerke. Es gelang uns damit, an den Ausnahmekünstler zu erinnern. „Hindenburg“, eine eindringliche Vertonung des unglücksvollen Absturzes des gleichnamigen Zeppelins und die „Perger Polka“, zwei Stücke die vom Musikstil gegensätzlicher nicht sein konnten, folgten dann bei der Musikfolge des „Best-of-Stanislav-Konzertes“. Mit „80er Kult(tour) 2, einer Erinnerung an die bunten, schrillen 80er und dem packenden Arrangement „Lord of the Dance“, das nach der weltweit erfolgreichsten Tanzshow benannt wurde, beschlossen wir zunächst unser Advents- und Abschiedskonzert.

Nun war es an der Zeit, sich von Stanislav Klimov zu verabschieden. „Das fällt nicht immer leicht, doch manchmal muss man sich verabschieden, um einen nächsten Schritt im Leben zu gehen“, so die Worte aus der deutsch-russischen Laudatio. Eine Bildercollage mit den schönsten Momenten der gemeinsamen Zeit mit Stanislav Klimov, einen Taktstock aus echtem Gold sowie einer goldenen A-na-nas, die ihn an unsere gemeinsamen Triolenübungen erinnern soll, wurden an Stanislav überreicht. 

Begleitet von stehenden Ovationen beendeten wir mit „My Way“, einem Posaunensolo, bei dem Stanislav brillierte und dem russischen Marsch „Budapest“ den emotionalen Konzertabend.