„Wie hat sich unser aller Leben in den letzten beiden Jahren durch die Pandemie doch verändert. Unser Alltag veränderte sich und auch Vereine mussten lernen neue Wege zu gehen. Auch der Musikverein hat sich dadurch verändert und verändert sich weiterhin. Unsere Probenarbeit fand zu großen Teilen im Freien oder gar nicht statt und das Weihnachtskonzert wird zukünftig ein Adventskonzert sein. Doch der größte Wandel wird uns wohl mit der Verabschiedung von unserem langjährigen Dirigenten Stanislav Klimov an diesem heutigen Abend bevorstehen“, so lauteten die Begrüßungsworte von Vorstand Marco Fischer bei unserem internen Advents- und Abschiedskonzert am vergangenen Samstag. Doch eines hat sich nicht geändert und das ist die Musik des Musikvereins Weiher.
So konnte mit dem irischen Segenslied „Möge die Straßen uns zusammenführen“ das Jugendorchester unser internes Konzert eröffnen. Mit „Gap Creek“ und „Thank you for the music“ überzeugte das Ensemble und durfte erst nach einer Zugabe mit ihrer Dirigentin Sabine Heider dem großen Orchester den Platz überlassen.
Die musikalische Rundreise, quasi ein Best-of der letzten 10 Konzerte, starteten wir mit der „New York Overture“, welche das Leben und die unvergleichliche Atmosphäre der pulsierenden Weltstadt zu einem besonderen Hörgenuss machte. Mit dem „Slawischen Tanz Nr. 8“, der mit Temperament, Schärfe und Tempo besticht, konnten wir die ungarische Leidenschaft des Komponisten widerspiegeln. „Sbandiamo“, das nach einer majestätischen Einleitung mit festlichem Schlagwerk in Pop- und Marschrhythmen wechselt, geleitete uns dann in eine kurze Ruhephase.
Nach der Pause musste Vorstand Marco Fischer unseren Ehrenmusiker Bruno Lang nach 68 Jahren als aktiver Musiker verabschieden. Mit ihm entließen wir einen Musiker, der unter anderem 10 Vorstände, 6 Dirigenten erlebte und selbst jahrelang 2. Vorsitzender war, gebührend in die Passivität.
Den zweiten Konzertteil eröffneten wir mit dem fulminanten „Udo Jürgens“, einem Potpourri mit Titeln seiner Meisterwerke. Es gelang uns damit, an den Ausnahmekünstler zu erinnern. „Hindenburg“, eine eindringliche Vertonung des unglücksvollen Absturzes des gleichnamigen Zeppelins und die „Perger Polka“, zwei Stücke die vom Musikstil gegensätzlicher nicht sein konnten, folgten dann bei der Musikfolge des „Best-of-Stanislav-Konzertes“. Mit „80er Kult(tour) 2, einer Erinnerung an die bunten, schrillen 80er und dem packenden Arrangement „Lord of the Dance“, das nach der weltweit erfolgreichsten Tanzshow benannt wurde, beschlossen wir zunächst unser Advents- und Abschiedskonzert.
Nun war es an der Zeit, sich von Stanislav Klimov zu verabschieden. „Das fällt nicht immer leicht, doch manchmal muss man sich verabschieden, um einen nächsten Schritt im Leben zu gehen“, so die Worte aus der deutsch-russischen Laudatio. Eine Bildercollage mit den schönsten Momenten der gemeinsamen Zeit mit Stanislav Klimov, einen Taktstock aus echtem Gold sowie einer goldenen A-na-nas, die ihn an unsere gemeinsamen Triolenübungen erinnern soll, wurden an Stanislav überreicht.
Begleitet von stehenden Ovationen beendeten wir mit „My Way“, einem Posaunensolo, bei dem Stanislav brillierte und dem russischen Marsch „Budapest“ den emotionalen Konzertabend.